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„Die vielleicht einzig wahre Freiheit
im Leben eines Menschen
besteht darin, dass er sich dieses
jederzeit nehmen kann“

WALTER STÜRM

„Wir werden alles ändern. Alles.“ Es sind die frühen 1980er-Jahre in der Schweiz – Rebellion liegt in der Luft. Die engagierte Anwältin Barbara Hug (Marie Leuenberger) will das rückständige Justizsystem von Grund auf umkrempeln. Sie vertritt Linksautonome wie die rebellische Heike (Jella Haase) und nutzt das Gericht als ihre Bühne. Eines Tages sucht der Industriellen-Sohn und Berufskriminelle Walter Stürm (Joel Basman), gerade mal wieder aus dem Gefängnis geflohen, ihren Rat.

Der charismatische Stürm widerspricht allen Regeln, lebt bedingungslosen Egoismus und gerät dabei immer wieder mit dem System aneinander. Nicht nur Heike verfällt seinem jungenhaften Charme, auch Barbara fühlt sich zu ihrem Mandanten hingezogen. Als der Ausbrecherkönig erneut im Knast landet, kommt er in Isolationshaft. Und ausgerechnet Stürm, der keiner Ideologie anhängt, wird in linken Kreisen zum Symbol für Freiheit und die Würde des Einzelnen – und zum Objekt der Begierde zweier ungleicher Frauen.

Die wahre Geschichte des Schweizer Ausbrecherkönigs Walter Stürm.
Ein Film über Freiheit, Rebellion und Liebe.

„Ein Triumph. Und ein rasanter, berührender Charmebolzen von einem Film.“ Watson „Packend, fesselnd, schonungslos!“ Blick „Marie Leuenberger spielt phänomenal, herausragend, grandios.“ Arttv.ch „Joel Basman verleiht Stürms schillernde Figur zwischen nonchalantem Charme und tiefer Verzweiflung geradezu plastische Tiefe.“ Süddeutsche Zeitung „Marie Leuenberger wiedergibt wunderbar nuanciert Hugs kämpferische Wut und Zerbrechlichkeit.“ Süddeutsche Zeitung

CAST

  • Barbara Hug - Marie Leuenberger mehr Infos
  • Walter Stürm - Joel Basman mehr Infos
  • Heike Vollmer - Jella Haase mehr Infos
  • Roger Beliér - Pascal Ulli
  • Felix Lammel - Philippe Graber
  • Peter Rothenburg - Anatole Taubman
  • Meret Spengler - Bibiana Beglau
  • Sieghilde Braun - Martina Schöne-Radunksi

CREW

  • Regie - Oliver Rihs
  • Drehbuch - Dave Tucker
  • Ko-Autoren - Oliver Rihs, Norbert Maass, Ivan Madeo, Oliver Keidel
  • Produzenten - Ivan Madeo, Stefan Eichenberger, Urs Frey (Contrast Film), Jan Krüger, Jörg Trentmann (Port au Prince Film & Kultur Produktion)
  • Ko-Produzenten - Marcus Machura, Thomas Reisser (Niama Film)
  • Redaktion - Stefan Hoffmann (SRF), Tamara Mattle (SRF), Sven Wälti (SRG SSR), Anke Beining (TELECLUB), Andreas Schreitmüller (ARTE), Cornelia Ackers (BR), Carlos Gerstenhauer (BR), Monika Lobkowicz (BR/ARTE), Jörg Himstedt (HR)
  • Kamera - Felix von Muralt
  • Montage - Andreas Radtke
  • Musik - Beat Solèr
  • Sounddesign - Ramón Orza
  • Chef-Beleuchter - Ernst Brunner
  • Szenenbild - Urs Beuter
  • Kostümbild - Gudrun Schretzmeier
  • Maskenbild - Marina Aebi
  • Casting - Nina Moser
  • Produktionsleiterin - Heike Kresse
  • 1. Regieassistenz - Roger Schweizer
  • 2. Regieassistenz - Aynur Demir
  • Mischung - Stefan Korte
  • Titeldesign - Andreas Tröger

Marie Leuenberger ist Barbara Hug

Marie Leuenberger verkörpert die idealistische und kämpferische Anwältin Barbara Hug, die Linksautonome vertritt und das Gericht als Bühne nutzt, um auf die Missstände des rückständigen Schweizer Strafrechts aufmerksam zu machen.

Geboren 1980 in Berlin, spielt Marie Leuenberger von 1996 bis 1999 am Jungen Theater Basel. Danach absolviert sie bis 2002 ihre Schauspielausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule München. Zwischen 2002-2010 ist sie an verschiedenen Theatern engagiert, unter anderem am Bayerischen Staatsschauspiel in München, am Staatstheater Stuttgart und zuletzt fünf Jahre am Deutschen Schauspielhaus Hamburg. Für ihre Hauptrolle im Kinofilm DIE GÖTTLICHE ORDNUNG (2017) wird sie beim Tribeca Film Festival in New York als beste internationale Schauspielerin sowie mit dem Schweizer Filmpreis ausgezeichnet. Den Schweizer Fernsehpreis erhält Marie Leuenberger 2013 als beste Darstellerin in „Hunkeler und die Augen des Ödipus“. Preisgekrönt ist auch ihre schauspielerische Leistung in der romantischen Komödie DIE STANDESBEAMTIN – dafür gibt es 2010 den Schweizer Filmpreis, im Jahr zuvor die Auszeichnungen als beste Schauspielerin beim Festival des Films du Monde Montréal und beim Festival Cinéma Tous Ecrans in Genf. Im deutschen Fernsehen ist Marie Leuenberger zuletzt in „Ein Krimi aus Passau“ zu sehen gewesen, wo sie die Hauptrolle der neuen Reihe verkörpert.

Joel Basman ist Walter Stürm

Walter Stürm ist in der Schweiz ein Mythos: Für die einen der große Ausbrecherkönig der 1980er- und 1990er-Jahre, ein irrwitziger Robin Hood oder Mini-Che-Guevara; für andere ein gefährlicher Soziopath. Die Faszination seiner Figur liegt in seinem radikalen Freiheitsdrang.

Joel Basman, 1990 in Zürich geboren, begann seine Laufbahn 2003 beim Jugendtheaterprojekt am Schauspielhaus Zürich. Mit 14 Jahren wird er fürs Fernsehen entdeckt und spielt das Schlitzohr Zizou in der SRF-Serie „Lüthi und Blanc“. 2008 schließt Joel Basman sein Studium an der European Film Actor School ab. Im selben Jahr gehört er wegen seiner Leistung im Kinofilm LUFTBUSINESS zu den European Shooting Stars der Berlinale, außerdem erhält er für die Darstellung eines Autisten im TV-Spielfilm „Jimmie“ den Schweizer Fernsehpreis sowie den Preis für die beste männliche Hauptrolle. Ab 2011 arbeitet er mit renommierten Regisseuren zusammen, darunter mit Terrence Malick in A HIDDEN LIFE (2017), mit Christian Schwochow an PAULA (2015) und mit George Clooney in THE MONUMENTS MEN (2012). 2015 erhält Joel Basman den Deutschen Filmpreis als bester männlicher Nebendarsteller im Neonazi-Drama WIR SIND JUNG. WIR SIND STARK und den Schweizer Fernsehpreis als bester Schauspieler in „Ziellos“. Für seine Darstellung im Kinospielfilm WOLKENBRUCH wird er 2019 mit dem Schweizer Filmpreis ausgezeichnet.

Jella Haase ist Heike Vollmer

In BIS WIR TOT SIND ODER FREI spielt Jella Haase das rebellische Punkmädchen Heike Vollmer, das von Anwältin Barbara Hug vor Gericht „rausgepaukt“ wird und mit Ausbrecherkönig Walter Stürm eine Affäre hat.

Jella Haase, geboren 1992 in Berlin, feiert ihr Kinodebüt 2011 in LOLLIPOP MONSTER und spielt im selben Jahr in David Wnendts vielfach ausgezeichnetem Neonazi-Drama KRIEGERIN eine tragende Rolle. Für diese beiden Figuren wird sie u.a. mit dem Bayerischen Filmpreis 2012 als „Beste Nachwuchsdarstellerin“ ausgezeichnet. Einem Millionenpublikum wächst sie in der erfolgreichen FACK JU GÖHTE-Trilogie in der Rolle der Chantal ans Herz. Diese Darbietung bringt ihr eine Nominierung für den Deutschen Filmpreis ein. Parallel schlüpft Jella Haase immer wieder in ernste Rollen, so z.B. in dem Arthouse-Film 4 KÖNIGE oder in LOOPING. Bei der Berlinale 2016 wird sie als European Shooting Star geehrt. 2020 war Jella Haase u.a. in der Neuverfilmung von Alfred Döblins Roman BERLIN ALEXANDERPLATZ unter der Regie von Burhan Qurbani und in Leonie Krippendorfs zarter Liebesgeschichte KOKON auf der großen Leinwand zu sehen. Sie ist seit Sommer 2019 festes Ensemble-Mitglied der Berliner Volksbühne.

Regie-Kommentar OLIVER RIHS

Walter Stürm ist in der Schweiz ein Mythos: Für manche war er der große Ausbrecherkönig der 1980er- und 1990er-Jahre ein irrwitziger Robin Hood oder Mini-Che-Guevara, für andere einfach ein gefährlicher Soziopath. Die Faszination seiner Figur liegt in seinem radikalen Freiheitsdrang, der nicht nur ihn und die Gesellschaft, sondern letztlich auch seine langjährige Anwältin Barbara Hug prägte. Deshalb haben wir den Erzählfokus unseres Films auf die unkonventionelle Beziehungsgeschichte zwischen Walter Stürm und Barbara Hug gelegt. Sie, eine Juristin aus der linken Szene im Zürich der 1980er-Jahre, will Stürms Popularität für ihr Ziel nutzen, den Strafvollzug in der Schweiz zu reformieren. Doch je weniger Walter Stürm sich ihrer Logik beugt, desto mehr verfällt sie der Faszination seines kategorischen Freiheitswillens. Er wird der Felsen, an dessen Widerstand sie wachsen muss. Stürm ist das Rätsel, dessen Lösung für sie zur Lebensaufgabe wird.

Als ich die Biographie und Kriminalgeschichte von Walter Stürm gelesen hatte, ging mir das ungewöhnlich und überraschend nahe. Wie Walter Stürm war auch ich in meiner Jugend mit dem Wunsch nach Respekt und Zuneigung meines dominanten Vaters beschäftigt. Und auch ich habe für die erwünschte Aufmerksamkeit unorthodoxe Wege beschritten, die oft nicht ganz ungefährlich waren. Weder Walter Stürm noch Barbara Hug haben sich je wirklich von den Wunden ihrer Kindheit lösen können. Beide sind Gefangene ihrer eigenen Dämonen, die ihnen ihre Zwanghaftigkeit auferlegen: Stürm die manische Kriminalität, Hug die aggressive Arbeitswut. Ein Spannungsfeld zwischen Freiheit und Gefangenschaft, Geben und Nehmen. Barbara Hug lebt, seit sie denken kann, in einem Körper, den sie als Feind empfindet. Momente innerer Ruhe findet sie nur im Kampf gegen Widerstände. Und zwar so sehr, dass sie den Kampf zum Selbstzweck werden lässt – je mehr sie an ihre eigenen Grenzen stößt, desto mehr übernimmt sie den Kampf für andere, scheinbar altruistisch. Hug kämpft für die Freiheit aller, während sich Stürm rücksichtslos seine eigene Freiheit nimmt. Das Schlimmste für ihn ist das Gefühl der Unfreiheit, nicht Herr seiner eigenen Handlungen zu sein, in etwas hineingezwungen zu sein, das er nicht leisten kann.

Freiheit, davon bin ich überzeugt, ist viel komplexer, als sie etwa in diesen Tagen debattiert wird. Sie ist sowohl äußerlich (gesellschaftlich und politisch) wie auch innerlich (psychologisch, philosophisch, spirituell) erfahrbar. Gerade aber die persönliche, innere Freiheit bedingt jedoch viel Mut und Kraft, denn sie kann einen auch von gesellschaftlichen Normen weit wegtreiben. ‚Freiheit kann man nicht schenken’ sagt Stürm in einem Moment im Film und bringt somit das Meta-Thema der Geschichte auf den Punkt. Es ist letztendlich die Aufforderung zur gesunden Selbstliebe und zur kollektiv sinnvollen Selbstbefreiung, die ich mit diesem Film transportieren will.

Mein Ziel war es, ein für das Publikum zugängliches Liebesdrama mit der ganzen Bandbreite an Emotionen zu realisieren; umgesetzt in einer Ästhetik, die sich Konventionen ebenso rebellisch entgegenstellt, wie dies Stürm und Hug getan haben.

Festivals & Preise

  • Tallinn Black Nights Film Festival 2020
    Beste Schauspielerin: Marie Leuenberger
  • Avanca International Film Festival 2021
    Beste Schauspielerin: Marie Leuenberger / Bester Spielfilm / Beste Kamera / Don Quijote Award
  • Filmfest Hamburg 2020
  • Camerimage Festival 2020
  • Moscow International Film Festival 2020
  • Beijing International Film Festival 2020
  • Fünf Seen Filmfestival 2021
  • Bari International Film Festival 2021
  • Internationales Filmfest Emden-Norderney 2021
  • Braunschweig International Film Festival 2021
  • Europäisches Filmfestival Göttingen 2021
  • Festival du cinéma allemand de Voiron 2021
  • Solothurner Filmtage 2022

Kinotour

in Anwesenheit des Filmteams

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Quelle: YouTube

„Die vielleicht einzig wahre Freiheit
im Leben eines Menschen
besteht darin, dass er sich dieses
jederzeit nehmen kann“

WALTER STÜRM

„Wir werden alles ändern. Alles.“ Es sind die frühen 1980er-Jahre in der Schweiz – Rebellion liegt in der Luft. Die engagierte Anwältin Barbara Hug (Marie Leuenberger) will das rückständige Justizsystem von Grund auf umkrempeln. Sie vertritt Linksautonome wie die rebellische Heike (Jella Haase) und nutzt das Gericht als ihre Bühne. Eines Tages sucht der Industriellen-Sohn und Berufskriminelle Walter Stürm (Joel Basman), gerade mal wieder aus dem Gefängnis geflohen, ihren Rat.

Der charismatische Stürm widerspricht allen Regeln, lebt bedingungslosen Egoismus und gerät dabei immer wieder mit dem System aneinander. Nicht nur Heike verfällt seinem jungenhaften Charme, auch Barbara fühlt sich zu ihrem Mandanten hingezogen. Als der Ausbrecherkönig erneut im Knast landet, kommt er in Isolationshaft. Und ausgerechnet Stürm, der keiner Ideologie anhängt, wird in linken Kreisen zum Symbol für Freiheit und die Würde des Einzelnen – und zum Objekt der Begierde zweier ungleicher Frauen.

Die wahre Geschichte des Schweizer Ausbrecherkönigs Walter Stürm.
Ein Film über Freiheit, Rebellion und Liebe.

„Ein Triumph. Und ein rasanter, berührender Charmebolzen von einem Film.“ Watson „Packend, fesselnd, schonungslos!“ Blick „Marie Leuenberger spielt phänomenal, herausragend, grandios.“ Arttv.ch „Joel Basman verleiht Stürms schillernde Figur zwischen nonchalantem Charme und tiefer Verzweiflung geradezu plastische Tiefe.“ Süddeutsche Zeitung „Marie Leuenberger wiedergibt wunderbar nuanciert Hugs kämpferische Wut und Zerbrechlichkeit.“ Süddeutsche Zeitung

CAST

  • Barbara Hug - Marie Leuenberger mehr Infos
  • Walter Stürm - Joel Basman mehr Infos
  • Heike Vollmer - Jella Haase mehr Infos
  • Roger Beliér - Pascal Ulli
  • Felix Lammel - Philippe Graber
  • Peter Rothenburg - Anatole Taubman
  • Meret Spengler - Bibiana Beglau
  • Sieghilde Braun - Martina Schöne-Radunksi

CREW

  • Regie - Oliver Rihs
  • Drehbuch - Dave Tucker
  • Ko-Autoren - Oliver Rihs, Norbert Maass, Ivan Madeo, Oliver Keidel
  • Produzenten - Ivan Madeo, Stefan Eichenberger, Urs Frey (Contrast Film), Jan Krüger, Jörg Trentmann (Port au Prince Film & Kultur Produktion)
  • Ko-Produzenten - Marcus Machura, Thomas Reisser (Niama Film)
  • Redaktion - Stefan Hoffmann (SRF), Tamara Mattle (SRF), Sven Wälti (SRG SSR), Anke Beining (TELECLUB), Andreas Schreitmüller (ARTE), Cornelia Ackers (BR), Carlos Gerstenhauer (BR), Monika Lobkowicz (BR/ARTE), Jörg Himstedt (HR)
  • Kamera - Felix von Muralt
  • Montage - Andreas Radtke
  • Musik - Beat Solèr
  • Sounddesign - Ramón Orza
  • Chef-Beleuchter - Ernst Brunner
  • Szenenbild - Urs Beuter
  • Kostümbild - Gudrun Schretzmeier
  • Maskenbild - Marina Aebi
  • Casting - Nina Moser
  • Produktionsleiterin - Heike Kresse
  • 1. Regieassistenz - Roger Schweizer
  • 2. Regieassistenz - Aynur Demir
  • Mischung - Stefan Korte
  • Titeldesign - Andreas Tröger

Marie Leuenberger ist Barbara Hug

Marie Leuenberger verkörpert die idealistische und kämpferische Anwältin Barbara Hug, die Linksautonome vertritt und das Gericht als Bühne nutzt, um auf die Missstände des rückständigen Schweizer Strafrechts aufmerksam zu machen.

Geboren 1980 in Berlin, spielt Marie Leuenberger von 1996 bis 1999 am Jungen Theater Basel. Danach absolviert sie bis 2002 ihre Schauspielausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule München. Zwischen 2002-2010 ist sie an verschiedenen Theatern engagiert, unter anderem am Bayerischen Staatsschauspiel in München, am Staatstheater Stuttgart und zuletzt fünf Jahre am Deutschen Schauspielhaus Hamburg. Für ihre Hauptrolle im Kinofilm DIE GÖTTLICHE ORDNUNG (2017) wird sie beim Tribeca Film Festival in New York als beste internationale Schauspielerin sowie mit dem Schweizer Filmpreis ausgezeichnet. Den Schweizer Fernsehpreis erhält Marie Leuenberger 2013 als beste Darstellerin in „Hunkeler und die Augen des Ödipus“. Preisgekrönt ist auch ihre schauspielerische Leistung in der romantischen Komödie DIE STANDESBEAMTIN – dafür gibt es 2010 den Schweizer Filmpreis, im Jahr zuvor die Auszeichnungen als beste Schauspielerin beim Festival des Films du Monde Montréal und beim Festival Cinéma Tous Ecrans in Genf. Im deutschen Fernsehen ist Marie Leuenberger zuletzt in „Ein Krimi aus Passau“ zu sehen gewesen, wo sie die Hauptrolle der neuen Reihe verkörpert.

Joel Basman ist Walter Stürm

Walter Stürm ist in der Schweiz ein Mythos: Für die einen der große Ausbrecherkönig der 1980er- und 1990er-Jahre, ein irrwitziger Robin Hood oder Mini-Che-Guevara; für andere ein gefährlicher Soziopath. Die Faszination seiner Figur liegt in seinem radikalen Freiheitsdrang.

Joel Basman, 1990 in Zürich geboren, begann seine Laufbahn 2003 beim Jugendtheaterprojekt am Schauspielhaus Zürich. Mit 14 Jahren wird er fürs Fernsehen entdeckt und spielt das Schlitzohr Zizou in der SRF-Serie „Lüthi und Blanc“. 2008 schließt Joel Basman sein Studium an der European Film Actor School ab. Im selben Jahr gehört er wegen seiner Leistung im Kinofilm LUFTBUSINESS zu den European Shooting Stars der Berlinale, außerdem erhält er für die Darstellung eines Autisten im TV-Spielfilm „Jimmie“ den Schweizer Fernsehpreis sowie den Preis für die beste männliche Hauptrolle. Ab 2011 arbeitet er mit renommierten Regisseuren zusammen, darunter mit Terrence Malick in A HIDDEN LIFE (2017), mit Christian Schwochow an PAULA (2015) und mit George Clooney in THE MONUMENTS MEN (2012). 2015 erhält Joel Basman den Deutschen Filmpreis als bester männlicher Nebendarsteller im Neonazi-Drama WIR SIND JUNG. WIR SIND STARK und den Schweizer Fernsehpreis als bester Schauspieler in „Ziellos“. Für seine Darstellung im Kinospielfilm WOLKENBRUCH wird er 2019 mit dem Schweizer Filmpreis ausgezeichnet.

Jella Haase ist Heike Vollmer

In BIS WIR TOT SIND ODER FREI spielt Jella Haase das rebellische Punkmädchen Heike Vollmer, das von Anwältin Barbara Hug vor Gericht „rausgepaukt“ wird und mit Ausbrecherkönig Walter Stürm eine Affäre hat.

Jella Haase, geboren 1992 in Berlin, feiert ihr Kinodebüt 2011 in LOLLIPOP MONSTER und spielt im selben Jahr in David Wnendts vielfach ausgezeichnetem Neonazi-Drama KRIEGERIN eine tragende Rolle. Für diese beiden Figuren wird sie u.a. mit dem Bayerischen Filmpreis 2012 als „Beste Nachwuchsdarstellerin“ ausgezeichnet. Einem Millionenpublikum wächst sie in der erfolgreichen FACK JU GÖHTE-Trilogie in der Rolle der Chantal ans Herz. Diese Darbietung bringt ihr eine Nominierung für den Deutschen Filmpreis ein. Parallel schlüpft Jella Haase immer wieder in ernste Rollen, so z.B. in dem Arthouse-Film 4 KÖNIGE oder in LOOPING. Bei der Berlinale 2016 wird sie als European Shooting Star geehrt. 2020 war Jella Haase u.a. in der Neuverfilmung von Alfred Döblins Roman BERLIN ALEXANDERPLATZ unter der Regie von Burhan Qurbani und in Leonie Krippendorfs zarter Liebesgeschichte KOKON auf der großen Leinwand zu sehen. Sie ist seit Sommer 2019 festes Ensemble-Mitglied der Berliner Volksbühne.

Regie-Kommentar OLIVER RIHS

Walter Stürm ist in der Schweiz ein Mythos: Für manche war er der große Ausbrecherkönig der 1980er- und 1990er-Jahre ein irrwitziger Robin Hood oder Mini-Che-Guevara, für andere einfach ein gefährlicher Soziopath. Die Faszination seiner Figur liegt in seinem radikalen Freiheitsdrang, der nicht nur ihn und die Gesellschaft, sondern letztlich auch seine langjährige Anwältin Barbara Hug prägte. Deshalb haben wir den Erzählfokus unseres Films auf die unkonventionelle Beziehungsgeschichte zwischen Walter Stürm und Barbara Hug gelegt. Sie, eine Juristin aus der linken Szene im Zürich der 1980er-Jahre, will Stürms Popularität für ihr Ziel nutzen, den Strafvollzug in der Schweiz zu reformieren. Doch je weniger Walter Stürm sich ihrer Logik beugt, desto mehr verfällt sie der Faszination seines kategorischen Freiheitswillens. Er wird der Felsen, an dessen Widerstand sie wachsen muss. Stürm ist das Rätsel, dessen Lösung für sie zur Lebensaufgabe wird.

Als ich die Biographie und Kriminalgeschichte von Walter Stürm gelesen hatte, ging mir das ungewöhnlich und überraschend nahe. Wie Walter Stürm war auch ich in meiner Jugend mit dem Wunsch nach Respekt und Zuneigung meines dominanten Vaters beschäftigt. Und auch ich habe für die erwünschte Aufmerksamkeit unorthodoxe Wege beschritten, die oft nicht ganz ungefährlich waren. Weder Walter Stürm noch Barbara Hug haben sich je wirklich von den Wunden ihrer Kindheit lösen können. Beide sind Gefangene ihrer eigenen Dämonen, die ihnen ihre Zwanghaftigkeit auferlegen: Stürm die manische Kriminalität, Hug die aggressive Arbeitswut. Ein Spannungsfeld zwischen Freiheit und Gefangenschaft, Geben und Nehmen. Barbara Hug lebt, seit sie denken kann, in einem Körper, den sie als Feind empfindet. Momente innerer Ruhe findet sie nur im Kampf gegen Widerstände. Und zwar so sehr, dass sie den Kampf zum Selbstzweck werden lässt – je mehr sie an ihre eigenen Grenzen stößt, desto mehr übernimmt sie den Kampf für andere, scheinbar altruistisch. Hug kämpft für die Freiheit aller, während sich Stürm rücksichtslos seine eigene Freiheit nimmt. Das Schlimmste für ihn ist das Gefühl der Unfreiheit, nicht Herr seiner eigenen Handlungen zu sein, in etwas hineingezwungen zu sein, das er nicht leisten kann.

Freiheit, davon bin ich überzeugt, ist viel komplexer, als sie etwa in diesen Tagen debattiert wird. Sie ist sowohl äußerlich (gesellschaftlich und politisch) wie auch innerlich (psychologisch, philosophisch, spirituell) erfahrbar. Gerade aber die persönliche, innere Freiheit bedingt jedoch viel Mut und Kraft, denn sie kann einen auch von gesellschaftlichen Normen weit wegtreiben. ‚Freiheit kann man nicht schenken’ sagt Stürm in einem Moment im Film und bringt somit das Meta-Thema der Geschichte auf den Punkt. Es ist letztendlich die Aufforderung zur gesunden Selbstliebe und zur kollektiv sinnvollen Selbstbefreiung, die ich mit diesem Film transportieren will.

Mein Ziel war es, ein für das Publikum zugängliches Liebesdrama mit der ganzen Bandbreite an Emotionen zu realisieren; umgesetzt in einer Ästhetik, die sich Konventionen ebenso rebellisch entgegenstellt, wie dies Stürm und Hug getan haben.

Festivals & Preise

  • Tallinn Black Nights Film Festival 2020
    Beste Schauspielerin: Marie Leuenberger
  • Avanca International Film Festival 2021
    Beste Schauspielerin: Marie Leuenberger / Bester Spielfilm / Beste Kamera / Don Quijote Award
  • Filmfest Hamburg 2020
  • Camerimage Festival 2020
  • Moscow International Film Festival 2020
  • Beijing International Film Festival 2020
  • Fünf Seen Filmfestival 2021
  • Bari International Film Festival 2021
  • Internationales Filmfest Emden-Norderney 2021
  • Braunschweig International Film Festival 2021
  • Europäisches Filmfestival Göttingen 2021
  • Festival du cinéma allemand de Voiron 2021
  • Solothurner Filmtage 2022

Kinotour

in Anwesenheit des Filmteams